Und dann zähle ich die Tage mit „normalen“ Kopfschmerzen nicht mit… Wie ich auf diese Zahl komme? Schon seit meiner Pubertät, als die Migräne begann, führe ich sehr genau ein „Kopfschmerztagebuch“, auf ausdrücklichen Wunsch der 24 Ärzte, die ich im Laufe der Jahre besucht habe.
Obwohl sie mich in all den Jahren mit 47 verschiedenen Medikamenten zugeschüttet haben (nicht gleichzeitig), und ich zahlreiche alternative Behandlungen probiert habe, konnte mir nichts diese höllischen Schmerzen erleichtern. Die vielen freiwilligen Besuche bei Psychologen hielten mich nicht davon ab, buchstäblich verrückt (denn so fühlt sich eine Depression an) vor Schmerzen zu werden, aber sie halfen mir meinen Leitspruch für mein Leben zu finden:
„ Unser größter Erfolg liegt nicht im nie hinfallen, sondern im Aufstehen nach jedem Fallen.“
Und so wagte ich 2015 als Ex-Vorsitzende des niederländischen Vereins für Kopfschmerzpatienten den Schritt und machte einen Termin bei der Migränepraxis Nieland in Bunde. Es war eine große Überwindung, hatte ich doch durch unseren Verein und von Neurologen, mit denen wir zusammen arbeiteten, viel Negatives über die Praxis gehört.
Dieser Schritt ist für meinen Migränekopf und mein mentales Wohlbefinden der beste Schritt, den ich in all den Jahren gemacht habe. Nein, mir war nicht mit ein paar Besuchen und auch nicht mit der durchschnittlichen Anzahl Behandlungen geholfen (über die ich viele während der positiven Gespräche im Wartezimmer reden hörte). Und ja, ich habe immer noch regelmäßig Migräne oder Kopfschmerzen, aber die sind so leicht und kurz, dass ich dann mit halber Kraft und ohne Medikamente weiter kann. Ich habe seit dem Sommer 2017 an einem einzigen Tag eine halbe Triptantablette genommen und das obwohl ich jahrelang ca. 10 Triptane pro Monat nehmen musste…. Ich brauche meinen Leidensgenossen nicht zu erklären, wie mein Leben und das meines Mannes durch diese fünf Menschen in Bunde verändert ist, die alle mit ihrem Herzen bei der Sache sind. Hätte ich diesen Schritt nur schon gemacht, als ich noch Vorsitzende des Vereins für Kopfschmerzpatienten war, dann hätte ich durch meine eigenen Erfahrungen viele Vorurteile über diese Praxis ausräumen können. Natürlich mache ich das als Mitglied des Kopfschmerzvereins immer noch.
Also, die Bilanz meines Lebens kann ich am besten durch einen anderen Leitspruch ausdrücken: „Finsternis verschwindet nicht, wenn man sie bekämpft, sondern dadurch Licht ins Dunkel zu bringen.“ Und das Licht war für mich der Schritt nach Bunde!
Marijke Broer, Zeewolde – Niederlande
Tel: 0031 6 2251 0141 Mail: m.broer-bos@planet.nl