Da der weibliche Hormonhaushalt durch den monatlichen Zyklus und Schwangerschaften größeren Hormonschwankungen unterworfen ist, trifft es zwar zu, dass Frauen zwei- bis dreimal so oft betroffen sind wie Männer. Aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Männer an Migräne leiden.
Ich kann Ihnen aber versichern, dass bei der Entstehung von Migräne weder bei der Frau noch beim Mann die Psyche eine Rolle spielt. Im Gegenteil: Der Migränepatient ist auf-grund seiner hohen Gehirnaktivität gerade nicht für gesundheitliche Probleme psychischen Ursprung prädestiniert. Dass das Leben mit der Migräne großen psychischen Druck mit sich bringt, gilt für Frauen und Männer gleichermaßen, wobei auch noch der Anspruch „Ein Mann muss stark sein“ eine Rolle spielt. Sowohl in der eigenen Erfahrung als auch in den Reaktionen der Mitmenschen kann dies schnell als Schwäche empfunden oder aufgefasst werden.
Die häufigen Enttäuschungen erschweren das Leben des Migränepatienten
Immer wenn er eine neue Therapie beginnt, hat er die Hoffnung: „Diesmal wir es klappen“. Häufig ist er aber auch aufgrund früherer Misserfolge oder falscher Versprechungen verzweifelt oder skeptisch geworden. Kenntnisse im Bereich Migräne und Verständnis für den Migränepatienten sind die wichtigsten Voraussetzungen, die ein Arzt oder Therapeut gegenüber seinem Migränepatienten erfüllen muss, um ihn in ehrlicher, humaner und verantwortungsvoller Weise behandeln zu können. Dafür ist es häufig erforderlich, bestehende Vorurteile abzubauen, vor allem aber ist es notwendig, dass Ärzte und Therapeuten die Ursachen der Migräne erkennen und nicht „auf gut Glück“ Empfehlungen aussprechen oder Medikamente verschreiben. Wenn diese nämlich nicht zu einer Verbesserung führen, geht es dem Patienten hinterher noch schlechter als zuvor. Er verliert immer mehr an Selbstvertrauen, was seinen psychischen Zustand weiter beeinträchtigt. Denn grundsätzlich ist der Mensch geneigt, die Fehler bei sich selbst zu suchen und daher gibt er sich selbst die Schuld am Scheitern der Behandlung. Nicht zuletzt wird ihm dieses Gefühl auch von seinem Arzt vermittelt, wenn dieser “mit seinem Latein am Ende ist”, dies aber nicht zugeben kann, weil von ihm erwartet wird, dass er sich auskennt. Aus diesem Grunde erkläre ich jedem Patienten zu Beginn der Behandlung, dass es nicht seine Schuld ist, wenn meine Therapie nicht anschlagen sollte.
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